Lektion 5
1. Onlineübungen
Übung 1
Übung 2
Übung 3
Übung 4
Übung 5
Übung 6
Übung 7
2. Lies den Text und mache eine passende Zeichnung dazu!
DER SÜßE BREI
Es war einmal ein armes, frommes Mädchen, das lebte mit seiner Mutter allein, und sie hatten nichts mehr zu essen. Da ging das Kind hinaus in den Wald, und begegnete ihm da eine alte Frau, die wusste seinen Jammer schon und schenkte ihm ein Töpfchen, zu dem sollt es sagen: "Töpfchen, koche", so kochte es guten, süßen Hirsebrei, und wenn es sagte: "Töpfchen, steh", so hörte es wieder auf zu kochen.
Das Mädchen brachte den Topf seiner Mutter heim, und nun waren sie ihrer Armut und ihres Hungers ledig und aßen süßen Brei, sooft sie wollten.
Eines Tages war das Mädchen ausgegangen, da sprach die Mutter: "Töpfchen, koche", da kochte es, und sie aß sich satt; nun wollte sie, dass das Töpfchen wieder aufhörte, aber sie wusste das Wort nicht. Also kochte es fort, und der Brei stieg über den Rand hinaus und kochte immerzu, die Küche und das ganze Haus voll und das zweite Haus und dann die Straße, als wollte es die ganze Welt satt machen, und ist die größte Not, und kein Mensch wusste sich da zu helfen. Endlich, als nur noch ein einziges Haus übrig war, da kam das Kind heim und sprach nur: "Töpfchen, steh", da stand es und hörte auf zu kochen, und wer wieder in die Stadt wollte, der musste sich durchessen.
Quelle: Kinder- und Hausmärchen, Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Brüder Grimm), 1812-15, KHM 103